Die jüngeren Kinder

Vertrauen und Freude sind wichtige Säulen für die Arbeit mit den geflüchteten Kindern in der Vorbereitungsgruppe. Wenn sie das erleben dürfen, bauen sie nach und nach wieder Selbstvertrauen und Lernfreude auf. Was dabei hilft ist der Rhythmus des Schulalltags, Regelmäßigkeit, Regeln und Grenzen. Die Struktur hilft, zu neuen Kräften zu kommen und die vorhandenen sinnvoll einzusetzen.

Bei den Kleinen bis Klasse 3 wird die große Bewegungsfreude genutzt, um durch Singen, Hüpfen, Spielen, Sport oder Körpergeometrie den wichtigsten Grundwortschatz, Gruppenregeln und Soziales anzulegen. Dann werden viele „Vokabeln“ spielerisch oder durch Bilder-Sprache gelernt. Dabei ist ständige Wiederholung ebenso wichtig wie kurze Lerneinheiten – vier Stunden Fremdsprache hören wäre auch für uns ziemlich anstrengend.

Wenn die Kinder eine gewisse soziale Reife und ausreichend Deutsch für grundsätzliches Verständnis gelernt haben - nach etwa 6 bis 9 Monaten - beginnt ein „Hineinschnuppern“ in eine Regelklasse. Denn nach wenigen Wochen dort, entwickeln sich Kontakte und Freundschaften und dadurch ein erneuter Lernfortschritt.

Nachdem die Kinder mit fast keinen Kenntnissen aufgenommen wurden, grenzt es an ein Wunder, wenn sie nach etwa einem Jahr vielen normalen Gesprächen folgen und sie verstehen können. Bis zum richtigen Schreiben und Lesen ist es natürlich noch ein Stück Weg, doch das geht vielen deutschen Kindern ja auch so.

 

Bei den Großen...

… sind die Lerneinheiten nicht mehr kurz. Sie orientieren sich am 45 Minuten Rhythmus der Regelklassen. Das ermöglicht eine Gewöhnung an die höheren Anforderungen ab Klasse 3. Daneben steht Projektarbeit im Mittelpunkt, wie regelmäßiges Kochen mit Planung und Einkauf bzw. Exkursionen wie z.B. Theaterbesuch hinter und vor den Kulissen. Sprachlich und theoretisch wird das Erlebte in den Unterricht integriert und behält so den praktischen Bezug.